Stolz auf Engagement im Ehrenamt
Salzlandkreis schaut gemeinsam mit Hilfsorganisationen und Feuerwehren auf Einsätze im vergangenen Jahr zurück. Landrat Markus Bauer und Kreisbrandmeister Tobias Schumann sprechen Dank der Bevölkerung aus.
Zum Bild (v.l.) Barbys Bürgermeister Dr. Jörn Weinert, Kreisbrandmeister Tobias Schumann, Ministerialdirigent Lutz-Georg Berkling vom Innenministerium,
Oberstleutnant der Reserve Andreas Meyer, Lothar Meyer vom Kreisfeuerwehrband des Salzlandkreises, Florian Krebs vom DRK-Kreisverband Staßfurt-Aschersleben,
Landrat Markus Bauer, stellvertretender Kreisbrandmeister Tino Puder, Christian Täubert von der Ortsfeuerwehr Schwarz,
Daniel Schweigert vom ASB Aschersleben und Fachdienstleiterin Martina Lorenz.
Groß Rosenburg / Bernburg. Sie sind nicht nur zur Stelle, wenn Hilfe im Ernstfall gefragt ist, sie sind auch wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens – die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren und Hilfsorganisationen im Salzlandkreis. Gemeinsam mit Landrat Markus Bauer ließen sie am Freitagabend in der Mehrzweckhalle in Groß Rosenburg im Rahmen der Jahresdienstberatung des Fachdienstes für Brand- und Katastrophenschutz und Rettungsdienst das vergangene Jahr Revue passieren.
„Wie notwendig Euer Ehrenamt für die Gesellschaft ist, sehen wir jeden Tag. Ihr stellt Eure eigenen persönlichen Belange im Ernstfall hinten an, um für andere da zu sein. Dafür gebührt allen Kameradinnen und Kameraden unser aller größter Dank“, sagte der Landrat zu Beginn. Er betonte, dass der Salzlandkreis stets dafür Sorge trage, „Ihnen die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu bieten“. Dazu gehöre eine zeitgemäße Ausstattung mit notwendiger Technik ebenso wie Ausbildungsangebote. Er sprach auch davon, dass die Prozesse zur Alarmierung der jeweiligen Hilfskräfte funktionieren – die Grundlage für schnelle Hilfe im Ernstfall. Er dankte in diesem Zusammenhang auch den zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung.
Die für den Katastrophenschutz und Rettungsdienst zuständige Fachdienstleiterin beim Salzlandkreis, Martina Lorenz, unterstrich danach anhand verschiedener Angaben die Aussagen des Landrats. Demnach hatte die Integrierte Leitstelle in Staßfurt im vergangenen Jahr 2241 Feuerwehreinsätze sowie 43.496 Einsätze von Rettungs-, Notarzt- oder Krankentransportfahrzeugen zu koordinieren. Hinzu kamen fast 19.500 allgemeine Bürgeranfragen und 41 Einsätze der hiesigen Katastrophenschutzeinheiten. Den emotional wohl schwierigsten Einsatz hatten die Hilfskräfte nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt im Dezember 2024.
Die gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfristen seien bei Notarzteinsätzen zu 97 Prozent eingehalten worden, bei Rettungstransportfahrzeugen zu 86 Prozent. Martina Lorenz erläuterte in diesem Zusammenhang, dass die Klinikstruktur mit neuer Ausrichtung der medizinischen Fachabteilungen im Salzlandkreis und darüber hinaus im Bereich des Rettungsdienstes dazu führe, dass Rettungsfahrzeuge länger unterwegs seien und deshalb mehr Rettungsmittel notwendig seien. Zugleich arbeite man an daran, die Vorgaben des neuesten Gutachtens umzusetzen um eine Verbesserung der Hilfsfrist für die gesamte Bevölkerung zu erzielen. Erfreulich sei die Entwicklung im Bereich Katastrophenschutzes gewesen. Die Zahl der Mitglieder in den sechs Hilfsorganisationen sei kontinuierlich auf zuletzt 373 gestiegen. Das Ausbildungsniveau sei Dank vieler Angebote ebenfalls sehr gut, so Martina Lorenz. Auch im Hinblick auf die Fahrzeugtechnik sei der Salzlandkreis gut ausgerüstet. 60 unterschiedliche Fahrzeuge gibt es, 43 gehören dem Salzlandkreis.
In ihrem Ausblick erklärte die Fachdienstleiterin, dass man weiter für die strategische Neuausrichtung der Integrierten Leitstelle arbeiten werde. Geplant ist eine Zusammenarbeit mit der Stadt Magdeburg. Ein hohen Stellenwert werde aufgrund der weltpolitischen Entwicklungen künftig auch der Zivilschutz einnehmen. Investiert werde zudem weiter in neue Technik der Katastrophenschutzeinheiten.
In seiner ersten Rede als Kreisbrandmeister sagte Tobias Schumann, die Feuerwehren im Salzlandkreis seien gut aufgestellt. Er dankte allen, die sich in diesem wichtigen Ehrenamt täglich engagieren. Demnach gab es 2024 insgesamt 2325 aktive Feuerwehrkameradinnen und Kameraden. Das sei zwar etwas weniger als in den Vorjahren. „Wir sehen bereits jetzt die demografische Entwicklung – die Gesellschaft wird älter, wir werden insgesamt weniger Menschen.“ Allerdings tun die Feuerwehren viel dafür, Nachwuchs zu gewinnen und so die Wehren auch künftig gut aufzustellen. So ist die Zahl der Kinderfeuerwehren auf 61 und die Zahl der Jugendfeuerwehren auf 76 bei zugleich steigenden Mitgliederzahlen gestiegen. Der Kreisbrandmeister verwies auch auf die steigende Zahl von Ausbildungsteilnehmern in der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Staßfurt.
Ausgezeichnet mit der Feuerwehrspange des Landes wurde Christian Täubert von der Ortsfeuerwehr Schwarz für seine Verdienste in der Katastrophenschutzeinheit Fachdienstbrandschutz I. Befördert wurde Tobias Schumann zum Oberbrandinspektor, Tino Puder zum Brandinspektor. Geehrt wurde Daniel Schweigert vom ASB Regionalverband Salzlandkreis und Florian Krebs vom DRK-Kreisverband Aschersleben-Staßfurt für ihr besonderes Engagement im Katastrophenschutz. Die Auszeichnungen nahmen Landrat Markus Bauer und Ministerialdirigent Lutz-Georg Berkling aus dem Innenministerium vor.
Neben Barbys Bürgermeister Dr. Jörn Weinert hielt auch Frank Mehr, Leiter der Berufsfeuerwehr Magdeburg, ein Grußwort. Er dankte den Einsatzkräften aus dem Salzlandkreis für ihre Unterstützung nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt.
Zuletzt dankte Landrat Markus Bauer noch einmal allen Kameradinnen und Kameraden sowie Mitgliedern der Hilfsorganisationen von DLRG, DRK, ASB, Johanniter und THW sowie der Bundeswehr. Einen besonderen Dank sprach er dem aus der Funktion des Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands scheidenden Lothar Meyer aus. Sein jahrzehntelanges Engagement sei vorbildlich gewesen. Der Landrat dankte Hans-Ulrich Robitzsch für sein Engagement als ehemaliger Kreisbrandmeister des Salzlandkreises. Verabschiedet wurde bei der Jahresdienstberatung auch Oberstleutnant Andreas Meyer als Leiter des Kreisverbindungskommandos.