Der Salzlandkreis nutzt neue Wege und baut eine Fahrradstraße auf alter Strecke, von Hakeborn bis zur B 180. Landrat Markus Bauer informiert seine Kooperationspartner in der Egelner Mulde über die Projektförderung mit anderthalb bis Ende 2027. Ein Staßfurter Ingenieurbüro startet jetzt die Bauplanung für den Kreis.
v.l.: Fachdienstleiter Tilo Wechselberger, Jana Elbe, Ingenieur Lutz Koslowski, Verbandsgemeinde-Bürgermeister Michael Stöhr, Landrat Markus Bauer, Egelns Bürgermeister Reinhard Luckner und Hakeborns stellvertretender Bürgermeister Dirk Bartsch sowie zwei Radfahrer auf der Kreisstraße, die bis 2027 zu einer Fahrradstraße umgebaut werden soll. Bildquelle: Marko Jeschor / Pressestelle Salzlandkreis
Hakeborn. Weitere 1,7 Millionen Euro – hier für die „nachhaltige multimodale Mobilität“ - wird der Salzlandkreis in seine Verkehrsinfrastruktur investieren. Für den Ausbau der holprigen und kaum mehr befahrenen Kreisstraße 1301 – künftig als ausgesprochene Fahrradstraße - von Hakeborn bis zur Bundesstraße 180 in der Egelner Mulde hat er Zeit bis einschließlich 2027. Er braucht dafür 173.000 Euro Eigenmittel. Den Großteil - 90 Prozent der zuwendungsfähigen Aufwendungen – übernehmen das Land Sachsen-Anhalt und die Europäische Union über das EFRE/JTF-Programm, zwei europäische Fonds für regionale Entwicklung bzw. für einen gerechten Übergang der EU. Auf knapp 1,56 Millionen Euro wurde die maximale Fördersumme für das Landkreis-Projekt jetzt festgesetzt.
Landrat Markus Bauer hat den Fördermittelbescheid aus dem Landesverwaltungsamt dabei, als er am heutigen Mittwoch in Hakeborn seinen Kooperationspartnern vor Ort die frohe Botschaft in aller Öffentlichkeit überbringt. „Es geht weiter. Wir dürfen uns freuen. Mit dieser Fahrradstraße - einer der ersten überhaupt in der Region – trägt der Salzlandkreis aktiv bei zur Verbesserung der regionalen Verkehrswege. Gemeinsam setzen wir ein klares Zeichen, wir nutzen unsere Möglichkeiten und agieren kommunal-partnerschaftlich abgestimmt. So unterstützen wir den klimaschonenden Radverkehr im ländlichen Raum, in unserem Wohn- und Wirtschaftsstandort, und das nach eigener, zukunftsfester Strategie“, sagt der Landrat. Er zeigt sich überzeugt: „Auch aus wirtschaftlicher Sicht setzen wir damit neue Impulse.“
Egelns Bürgermeister Reinhard Luckner sagt, es sei das große Ziel und der Wunsch gewesen, die Verbindung zu einer Fahrradstraße umzubauen. Damit schaffe man eine tolle Verbindung insbesondere für Familien in den wunderschönen Hakel. Der Bürgermeister dankte dem Salzlandkreis für das Engagement ebenso wie Verbandsgemeinde-Bürgermeister Michael Stöhr. „Dank E-Bikes sind auch weitere Entfernungen kein Problem mehr. Es macht also Sinn, in die Infrastruktur speziell für Radfahrer zu investieren.“
Die Kreisstraße 1301 verbindet die Orte Egeln und Hakeborn in der Egelner Mulde. Maßgeblich mit im Projekt-Boot sind die Gemeinden Börde-Hakel und Egeln mit ihrer Verbandsgemeinde, denn der betreffende Kreisstraßenabschnitt im Territorium wird nach seinem grundhaften Ausbau mit veränderter Nutzung auch wartungsarm und umgewidmet zur Gemeindestraße. Die Stadt Egeln und die Gemeinde Börde-Hakel übernehmen die Unterhaltung. Die Bürgermeister und Räte tragen das Vorhaben mit und hatten im Juli in Bernburg die Kooperationsvereinbarungen mit dem Salzlandkreis unterzeichnet.
Jetzt also der nächste Meilenstein, die Förderzusage: genau 1.557.450 Euro sind zugesichert, in drei Jahresscheiben für den Projektzeitraum bis einschließlich 2027. Die EU beteiligt sich mit 60 Prozent, das Land Sachsen-Anhalt mit 30 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben. Der Salzlandkreis trägt die notwendigen Eigenmittel für die bisher geschätzte 1,7-Millionen-Euro-Investition.
Die vorgesehene, grundhafte Ausbaustrecke von Hakeborn bis zur Bundesstraße 180 umfasst 3,4 Kilometer und 3,5 Meter Fahrbahnbreite. „Das ermöglicht Radfahrern eine sichere Nutzung und erhebliche Qualitätsverbesserung. Wir wollen die neue Fahrradstraße auch landwirtschaftlichen Fahrzeugen öffnen, allerdings nur nachrangig, damit sie über separate Feldzufahrten auf die angrenzenden Flächen gelangen können“, erklärt Fachdienstleiter Tilo Wechselberger, beim Salzlandkreis zuständig für Kreis- und Wirtschaftsentwicklung und Tourismus und auch für die eigenen Straßen-, Radwege- und Infrastrukturbauprojekte.
Tilo Wechselberger präsentiert auch gleich einen weiteres wichtiges Zwischenergebnis zur Umsetzung der Maßnahme: die abgeschlossene Ausschreibung zur Bauplanung und das soeben beauftragte Unternehmen Koslowski Bauingenieure PartG mbB Staßfurt. Beides war bis zu diesem Moment den Bürgermeistern nicht bekannt, das Planungsbüro aus der heimischen Region und sein Chef, der gleich mit nach Hakeborn gekommen ist, sind es durchaus. Das Staßfurter Planungsbüro kann jetzt als Auftragnehmer für den Kreis loslegen mit der detaillierten Bauplanung. Das Ziel ist klar: Im Sommer 2027 soll Baubeginn sein, um aus einer maroden und kaum mehr genutzten Kreisstraße im Salzlandkreis eine zeitgemäße Fahrradstraße für die Egelner Mulde zu machen.