Region wird zielgerichtet entwickelt

Zukunftsstrategie Salzlandkreis 2030 bestimmt seit fünf Jahren das Denken und Handeln der Kreisverwaltung. Landrat Markus Bauer zieht eine positive Zwischenbilanz.


Bernburg. Blick zurück und in die Zukunft! Der Salzlandkreis zieht fünf Jahre nach der vom Kreistag beschlossenen Zukunftsstrategie Salzlandkreis 2030 ein positives Zwischenfazit. „Wir haben uns gemeinsam mit dem Kreistag unsere eigenen Ziele als Region gesetzt und dazu einen klaren Fahrplan aufgestellt. Dieser Rahmen hilft seither, um uns regelmäßig selbst zu überprüfen und Prioritäten zu setzen“, erklärt Landrat Markus Bauer. Er betont, die Zukunftsstrategie biete allen im Salzlandkreis und darüber hinaus engagierten Personen, Unternehmen und Institutionen eine verlässliche Orientierungshilfe. Wichtig ist dabei: „Auch wenn in der Zukunftsstrategie vom Jahr 2030 die Rede ist, die Entwicklung der Region und damit die Arbeit der Kreisverwaltung wird faktisch nicht abgeschlossen sein.“ Vielmehr sei es notwendig, die großen Ziele und einzelnen Maßnahmen immer wieder zu überprüfen bzw. neu zu definieren.

Auf Initiative des Landrats hatte die Kreisverwaltung ab 2019 in einem mehrstufigen Prozess die bisherige Entwicklung des Salzlandkreises beschrieben und daraus konkrete Handlungsfelder identifiziert, die für eine weitere Entwicklung des Salzlandkreis als attraktiver Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort von großer Bedeutung sind. Dazu zählen die Themenfelder wie Wissenschaft und Wirtschaft, Daseinsfürsorge, Moderne Kreisverwaltung und Kommunikation. Markus Bauer: „Es hat sich gezeigt: Diese mit dem Kreistag gemeinsam und verbindlich definierten Ziele sind realistisch, um den Salzlandkreis als Scharnier im ländlichen Raum zwischen Halle und Magdeburg in die Wahrnehmung vieler zu rücken, die außerhalb von Großstädten ihr privates und wirtschaftliches Glück suchen. Bei uns finden sie die passenden Rahmenbedingungen.“ Der Kreistag hatte den Beschluss zur Verabschiedung der Zukunftsstrategie 2020 gefasst.

Ein erster Erfolg der zielgerichteten Entwicklung lässt sich anhand der aktuellen Ergebnisse des Prognos-Zukunftsatlas nachvollziehen, der die Regionen in ganz Deutschland in Bezug auf Demografie, Arbeitsmarkt, Wettbewerb, Wohlstand, Stärke und Dynamik bewertet. Danach stieg der Salzlandkreis von Platz 390 im Jahr 2016 auf Rang 375. Ein Fortschritt, der sich sehen lassen kann, stehen doch alle Regionen mehr oder weniger in Konkurrenz zueinander. Landrat Markus Bauer: „Wir haben eine Aufbruchsstimmung erzeugt und Fahrt bei der Entwicklung aufgenommen. Jetzt liegt es an allen Verantwortlichen im Salzlandkreis, gemeinsam das Tempo hoch zu halten und die Entwicklung in den einzelnen Bereichen weiter voranzutreiben.“ Das Ergebnis der Prognos-Studie ist aus Sicht des Salzlandkreises umso bemerkenswerter, weil es in den vergangenen Jahren besondere Situationen gab wie die Corona-Pandemie, die Energiekrise, Dürrejahre in Folge des Klimawandels sowie die Folgen zunehmender internationaler Konflikte. „All das stellte uns als öffentliche Verwaltung vor zusätzliche Aufgaben. Diese haben uns gezeigt, wie wichtig krisenfeste und damit verlässliche und nachhaltige Strukturen sind“, blickt Markus Bauer zurück. Dabei gehe es nicht nur um Straßen, Gebäude oder Technik, sondern auch um funktionierende Netzwerke. „Wir müssen uns auch als Verwaltung immer wieder neu erfinden, um im permanenten Wandel weiter als verlässlicher Partner bestehen zu können.“

Das Ziel bleibe bestehen, in den kommenden Jahren im Prognos-Ranking noch weiter nach oben zu klettern. Dafür seien weitere abrechenbare Ergebnisse  sowie weitere Initiativen bzw. Maßnahmen notwendig.  Der Landrat plädiert deshalb dafür, auch künftig den Blick nach vorn zu richten, statt der Vergangenheit nachzuhängen. „Wir können die Entwicklungen vor allem zu Beginn der 1990er Jahre mit der großen Abwanderungswelle nicht ändern. Wir können aber täglich unser Möglichstes dafür tun, die Rahmenbedingungen für den Salzlandkreis attraktiv zu gestalten. Damit ist nachhaltiges Wachstum möglich.“ Er verweist darauf, dass Grundlage für eine attraktive Region Menschen sind, die sich hier engagieren. Dafür wiederum seien verlässliche Rahmenbedingungen, die Wertschätzung insbesondere des Engagements der Menschen im Ehrenamt und handlungsfähige Verwaltungen nötig.

Was in den vergangenen zehn Jahren im Salzlandkreis passiert ist, kann sich durchaus sehen lassen: Der Landrat verweist auf den flächendeckenden Breitbandausbau für schnelles Internet in jedem Ort sowie die Investitionen in Millionen-Höhe in die digitale Schulinfrastruktur über das Projekt „IT macht Schule“, das mittlerweile vielfach kopiert worden ist, sowie die Entwicklung des Ringheiligtum Pömmelte samt Touristeninformationszentrums als deutsches Stonehenge. Das seien noch vor der Verabschiedung der Zukunftsstrategie Impulse für die gesamte Region als attraktiver Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort gewesen, die sich allmählich auszahlen. Auszahlen werde sich künftig auch weiterhin der Einsatz zur Bewahrung etablierter Strukturen wie allgemeinbildenden Schulen. „Unternehmen sehen, dass sie hier die moderne Infrastruktur sowie verlässliche Partner finden, die sie für ihren wirtschaftlichen Erfolg benötigen. Das trifft ebenso auf Familien zu, die neben attraktiven  Arbeitsplätzen ein verlässliches und wohnortnahes Kita- und Schulangebot vorfinden. Und uns als Verwaltung, die mit Rat und Tat in den jeweiligen rechtlichen Rahmen zur Verfügung steht.“

Mittlerweile sind weitere Infrastrukturprojekte abgeschlossen worden, die im Rahmen der Zukunftsstrategie ganz bewusst in den Fokus gerückt wurden waren; erneut gemeinsam mit den Städten und Gemeinden. Dazu zählt der Ausbau des Europaradwegs R1 auf 16 Kilometer, die Saalesteganlagen zwischen Calbe und Könnern sowie die Bodetreppen. Markus Bauer: „Wir haben als kommunale Familie gute Voraussetzungen geschaffen, um die Region touristisch und damit wirtschaftlich nach vorn zu bringen.“ Hinzu kommen Initiativen wie zum Pretziener Wehr als neue Weltkulturerbe-Stätte, den Salzländer Kulturstempel sowie kulturelle Angebote von Mitteldeutscher Kammerphilharmonie und der Bernburger Theater- und Veranstaltungs-GmbH. Jedes einzelne Thema biete Anreize – für Unternehmen entsprechende Angebote zu schaffen, für Einheimische und Touristen, die Region immer wieder aufs Neue zu entdecken. Der Fachdienst Kreis-, Wirtschaftsentwicklung und Tourismus nimmt bei allen Projekten eine zentrale Rolle ein und hat bewiesen, dass die Kreisverwaltung große Projekte erfolgreich stemmen kann.

Auf die Zukunft ausgerichtet hat Markus Bauer unterdessen auch die Struktur und Arbeitsweise der Kreisverwaltung. Im Zentrum aller Überlegungen steht, wie die staatlich übertragenden Aufgaben mit den zur Verfügung stehenden Mitteln auch künftig effektiv und effizient erledigen werden können – unter Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen. Dabei geht es um die stetige Etablierung neuer, technologiebasierter Hilfsmittel wie die sogenannte elektronische Akte oder Fachprogramme, die den Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, die verschiedenen Dienstleistungen online zu beantragen. „Wir wollen uns beim Thema digitaler Service auf Grundlage unserer Zukunftsstrategie und nach dem Vorbild Estlands zu einer Musterregion im Land entwickeln“, erläutert der Landrat. Verbunden damit sind auch Fragen, inwiefern Künstliche Intelligenz helfen kann, Aufwand und Kosten zu reduzieren. Damit befasst ist die Stabsstelle Digitalisierung und Innovation, die gemeinsam mit dem Fachdienst Informations- und Kommunikationstechnik die erforderliche IT-Infrastruktur zur Verfügung stellt. Wesentlich ist auch die Stelle für Fördermittel, denn trotz der erfolgreichen Haushaltskonsolidierung ist die Unterstützung von EU, Bund und Land notwendig. Auch das innovative Controlling des Fachdienstes Finanzen ermöglicht auf Grundlage der Eröffnungsbilanz sowie der Jahresabschlüsse einen noch besseren Blick darauf, wie effektiv und effizient die Aufgaben erledigt werden.

>>> Salzlandkreis | Zukunftsstrategie Salzlandkreis 2030

 

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