Halt und Wertschätzung auch in schwierigen Zeiten

Fachdienst Jugend und Familie des Salzlandkreises sucht neue Pflegeeltern. Welche Voraussetzungen und Unterstützung es gibt, wird bei drei Informationsveranstaltungen erläutert.


Salzlandkreis sucht Pflegeeltern / Informationsveranstaltung

Bernburg. Sie helfen nicht nur in der Not, sie spenden auch Geborgenheit und setzen den Rahmen für eine stabile Entwicklung eines Kindes: Pflegeeltern! Sie leisten damit einen enorm wichtigen Beitrag. Um möglichst vielen Kindern aus schwierigen Verhältnissen ein richtiges zu Hause mit liebevollen Eltern zu geben, sucht der Salzlandkreis neue Pflegeeltern. „Wir suchen Alleinstehende oder Paare mit und ohne eigene Kinder aus dem Salzlandkreis“, sagt die zuständige Fachdienstleiterin Josephin Warthmann. Wichtig ist im Wesentlichen: „Sie müssen etwas Gutes tun wollen, dafür also ein großes Herz haben, denn die Pflegekinder benötigen Zuwendung und Wertschätzung. Das ist die Basis für eine stabile Beziehung. Daneben ist natürlich auch Zeit und Geduld notwendig, sich auf das Kind einzulassen.“

Über die Voraussetzungen, den Prozess vom Interesse bis zur Pflegeelternschaft und die möglichen Unterstützungsmöglichkeiten wird der Kinderpflegedienst des Fachdienstes Jugend und Familie des Salzlandkreises umfassend informieren – im Rahmen von drei Informationsveranstaltungen. Die finden im September und Oktober in der Kreisvolkshochschule an den Standorten in Aschersleben, Bernburg und Schönebeck statt. Grund: Zwar wird der Salzlandkreis bereits von vielen Pflegeeltern unterstützt, viele Kinder müssen etwa nach Inobhutnahmen nicht in einem Kinderheim untergebracht werden. Gleichwohl steigt die Zahl der Kinder stetig an, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht in ihrer eigenen Familie  groß werden können. Aktuell gibt es im Salzlandkreis 312 sogenannte Pflegeverhältnisse, der überwiegende Teil der Kinder befindet sich dabei in der Dauerpflege. In etlichen Fällen übernehmen die Aufgaben auch Verwandte.

Pflegeeltern erhalten bei Aufnahme eines Pflegekindes pro Monat einen Grund- und Erziehungsbetrag, eine jährliche Pauschale zur Unfallversicherung sowie eine monatliche Pauschale zur angemessenen Alterssicherung. Nach der entsprechenden Verordnung des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt erhält die Pflegefamilie einen Grundbetrag, der sich in Altersgruppen unterteilt. Demnach gibt es monatlich je nach Alter des Kindes zwischen 748 und 1050 Euro pro Kind. Hinzu kommt ein Erziehungsbetrag von 430 Euro. Der Salzlandkreis unterstützt zudem auf Grundlage einer Richtlinie mit Zuschüssen, zum Beispiel bei der Erstausstattung bei der Aufnahme eines Kindes. Auch Beihilfen sind möglich, wenn Pflegeeltern etwa ihre Berufstätigkeit unterbrechen. „Wir haben uns vor Jahren bereits strategisch neu aufgestellt und mittlerweile sehr viele gute Erfahrungen mit Pflegeeltern gemacht. Wir unterstützen mit unserem Kinderpflegedienst, wo wir können. Wir lassen niemanden allein“, bekräftigt die Fachdienstleiterin. Sie erläutert, dass auch der regelmäßige Austausch mit anderen Pflegeeltern innerhalb eines geschaffenen Netzwerks möglich ist.

Möglich ist, ein Pflegekind sowohl vorübergehend im Rahmen der sogenannten Bereitschaftspflege als auch langfristig aufzunehmen. „Ziel ist, den in ihren eigenen Familien gefährdeten Kindern zu ermöglichen, langfristig in stabilen Verhältnissen aufzuwachsen“, sagt Josephin Warthmann. Ein Pflegeverhältnis besteht zwischen Kind oder Jugendlichen und den Pflegeeltern, weil die leiblichen Eltern aus unterschiedlichsten Gründen nicht in der Lage sind, die Erziehung zu gewährleisten. Formal wird ein Pflegevertrag zwischen dem Fachdienst und dem Pflegeeltern geschlossen. Grundlage ist das Achte Sozialgesetzbuch. Landrat Markus Bauer sagt: „Pflegeeltern helfen nicht nur den Kindern, sie leisten damit auch einen enormen gesellschaftlichen Beitrag, den man nicht hoch genug einschätzen kann. Dafür danke ich allen, die sich auf diese Weise engagieren.“

Die Informationsveranstaltungen finden jeweils in der Kreisvolkshochschule am Standort Aschersleben in der Augustapromenade 44 am Mittwoch, 24. September, in der Kreisvolkshochschule am Standort Bernburg in der Straße Vor dem Nienburger Tor 13a am Mittwoch, 1. Oktober, sowie in der Kreisvolkshochschule am Standort in Schönebeck in der Tischlerstraße 13a am Mittwoch, 8. Oktober, jeweils in der Zeit von 15 bis 18 Uhr statt. Rückfragen dazu sind unter Telefon +49 3471/684 1660 zu den Geschäftszeiten möglich.

 

 

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