Landrat Markus Bauer besucht Kai und Marlen Luther auf ihrem Lutherhof. Das Ehepaar restauriert das historische Gehöft, das vor 500 Jahren von einem Bruder des großen deutschen Reformators Martin Luther gekauft worden war.
Landrat Markus Bauer (l.) sitzt gemeinsam mit Marlen und Kai Luther auf dem Hof des Lutherhofs in Drohndorf bei Aschersleben.
Drohndorf. Luther in Drohndorf! Die Leute vor Ort wissen, wer in ihrer Nachbarschaft wohnt. Es sind Nachfahren der Familie, die mit Martin Luther in die deutschen Geschichtsbücher einging. Weil er mit seinen 95 Thesen an der Wittenberger Schlosskirche die Reformation einläutete.
Beim Besuch von Landrat Markus Bauer vor einigen Tagen hängt das Abbild des Reformators als Statuette im Kaminzimmer des Gehöfts von Kai und Marlen Luther, die hier seit 2017 wohnen. Kai Luther ist Nachfahre von Jakob Luther, einem Bruder von Martin Luther, der diesen Hof im Jahr 1536 für seinen Sohn Johannes gekauft hatte. Gemeinsam mit seiner Frau bewahrt er an diesem Ort Geschichte.
Wobei es weniger die großen Linien der deutschen Geschichte seit der Reformation sind. Vielmehr restaurieren sie das über 500 Jahre alte Gehöft mit dem Namen „Lutherhof“ mit viel Hingabe – und zumeist in Handarbeit. Wo früher die Waschküche war, befindet sich heute ein kleiner Hofladen. Dort verkaufen beide unter anderem handgemachte Liköre, die sie in ihrer Manufaktur herstellen. Mit Zutaten aus eigenem Anbau und aus der Region. In einer riesigen Scheune stehen historische Geräte, mit denen früher der Acker bestellt und die Ernte eingeholt worden war.
All das erfuhr der Landrat im Gespräch mit dem Ehepaar. Er war einer Einladung gefolgt, die beide aussprachen, nachdem sie den Landrat bei einem der zahlreichen Termine kennengelernt hatten. „Der Hof ist beeindruckend, die Hingabe und die Liebe zum Detail der beiden ebenso. Es ist immer wieder toll zu sehen, welche Geschichten selbst in so kleinen Orten wie Drohndorf im Salzlandkreis geschrieben werden.“
Das Ehepaar, er in der Luftrettung, sie in der Unternehmenskommunikation tätig, macht die Geschichte dieses natürlich denkmalgeschützten Gehöfts zu besonderen Anlässen auch für eine breite Öffentlichkeit zugänglich. Etwa zum Tag der offenen Schlösser, traditionell am Pfingstmontag. Nach Absprache sind auch zu anderen Zeiten Hofführungen für Gruppen möglich. „Diesen besonderen Ort“, so findet Landrat Markus Bauer, „sollte jeder auf dem Zettel haben, der die Region entdecken will“.