Straßenbegleitender Radweg bleibt Priorität

Salzlandkreis setzt sich dafür ein, dass Verbindung direkt an der Landesstraße 65 zwischen Nienburg und Altenburg gebaut wird. Landrat Markus Bauer: „Bürger vor Ort müssen Infrastruktur selbst gestalten dürfen.“


Bernburg/Nienburg. Der Salzlandkreis setzt sich weiter für einen straßenbegleitenden Radweg zwischen Nienburg und Altenburg ein. „Gut ist, dass die Landesstraßenbaubehörde aufgrund unserer Initiative im Rahmen der geplanten Sanierung der Landesstraße 65 zwischen beiden Orten endlich auch den Radweg bauen will. Aufgrund der uns bisher vorliegenden Informationen sagen wir aber ganz klar: Es muss ein straßenbegleitender Radweg sein“, positioniert sich Landrat Markus Bauer. Der bisher von der Landesstraßenbaubehörde bevorzugte Radweg durch die Auenlandschaft der Bode sei insbesondere für Schülerinnen und Schüler keine gute Lösung.

Der Landrat sagt: „Wir wollen das beste Bild des Salzlandkreises als attraktiver Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort zeichnen. Dazu gehören nicht nur bedarfsgerechte Mobilitätsangebote wie Radwege. Wichtig ist auch, dass die Menschen vor Ort ihre Infrastruktur selbst gestalten dürfen.“ Der Radweg zwischen Nienburg und Altenburg entlang der Landesstraße wäre etwa 1,2 Kilometer lang. Notwendig für den Bau wären drei kleinere Brücken.

Hintergrund: Die Landesstraßenbaubehörde hatte dem Salzlandkreis mitgeteilt, dass die derzeitige Vorzugsvariante eine Trassenführung auf einem bestehenden Wirtschaftsweg weitestgehend ohne Verbindung zur Landesstraße 65 vorsieht. Welche Gründe es dafür gibt, ist dem Salzlandkreis nicht bekannt. In die bisherige Variantenbetrachtung war die Kreisverwaltung nicht involviert. Deshalb hat der Landrat die zuständige Landesstraßenbaubehörde jetzt zu einem Gespräch nach Bernburg eingeladen.

Im Rahmen dieser Beratung werden Markus Bauer und Nienburgs Bürgermeisterin Susan Falke den Willen der hiesigen Bevölkerung noch einmal zum Ausdruck bringen. „Wir wollen entsprechend unserer Zukunftsstrategie neben Arbeitnehmern auch Schulkindern die Möglichkeit bieten, sicher und nachhaltig zwischen Nienburg und Bernburg mit dem Rad zu pendeln. Dafür ist ein straßenbegleitender Radweg notwendig“, erklärt der Landrat. Er verweist darüber hinaus auf den bereits gebauten Abschnitt zwischen Altenburg und Bernburg, wo Radfahrer straßenbegleitend unterwegs sein können. „Diese Variante hat sich bewährt.“

Bürgermeisterin Susan Falke ergänzt, sie könne nicht nachvollziehen, warum der Radweg nach derzeitigem Stand nicht straßenbegleitend gebaut werden soll. „Der von der Landesstraßenbaubehörde favorisierte Wirtschaftsweg liegt im Überflutungsgebiet. Bei einem Hochwasser kann der Radweg dann nicht mehr genutzt werden. Das kann nicht gewollt sein!“ Sie erklärt, die Stadtverwaltung wird regelmäßig von Bürgerinnen und Bürgern zum Stand der Dinge gefragt. „Alle wollen, dass es jetzt los geht mit den Bauarbeiten zwischen Nienburg und Altenburg!“

Das Landesverkehrsministerium hatte die Radwegverbindung bereits 2018 in die Prioritätenliste aufgenommen und den Bau des Radwegs für 2024 in Aussicht gestellt. Allerdings gibt es bis heute keine genehmigungsreife Planung dafür. Tilo Wechselberger, der für Kreisentwicklung zuständige Fachdienstleiter des Salzlandkreises, sagt: „Wir haben durchaus Verständnis dafür, dass aufgrund der finanziellen Rahmenbedingungen nicht immer alles sofort geht. Sechs Jahre Vorplanung sind allerdings zu viel. So werden die Kosten für den Bau des Radwegs mit jedem Jahr Verzögerung aufgrund der allgemeinen Baupreissteigerung weiter ansteigen. Das muss nicht sein.“

Der Salzlandkreis engagiert sich seit Jahren dafür, dass Radwegverbindungen zwischen einzelnen Orten bei Infrastrukturvorhaben berücksichtigt werden. So baut die Kreisverwaltung gemeinsam mit verschiedenen Städten und Gemeinden neue bedarfsgerechte Radwege. Dort, wo der Salzlandkreis nicht zuständig ist, transportiert die Kreisverwaltung die Interessen der Region. Landrat Markus Bauer versichert: „Wir haben uns erfolgreich dafür eingesetzt, dass das Land den Radweg zwischen Nienburg und Bernburg als Priorität einstuft. Jetzt werden wir uns weiterhin dafür einsetzen, dass die aus Sicht der gesamten Region notwendige Variante eines straßenbegleitenden Radwegs wieder in den Fokus rückt.“

 

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